Grillwürstchen, Spareribs, Steaks und so viel mehr: Die Grillsaison hat begonnen
2. April 2024. Bald ist es soweit … die Tage werden länger und die Sonne hat schon richtig Kraft. Terrassen werden geschrubbt und in den Gärten sprießen erste bunte Blüten. Das charakteristische Zischen des Holzkohlefeuers und der verlockende Duft von Grillwürstchen und Steaks werden zum Soundtrack unseres Lebens: Die Grillsaison hat begonnen.
Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum die Sehnsucht nach dem ersten Grillfeuer des Jahres und den ersten kernigen Röstaromen euch immer wieder in den Garten oder auf die Terrasse treibt? Warum junge Menschen am Fluss- oder Seeufer im Kreis sitzen und Grillwürstchen oder Stockbrot ins Feuer halten?
Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die Geschichte und die soziale Bedeutung des Grillens für die Menschheit. Und finden ein paar Antworten!
Ich habe Feuer gemacht! Das Garen von Nahrung auf offenem Feuer
Das Garen auf offenem Feuer geht auf prähistorische Zeiten zurück, insbesondere auf die Steinzeit. In dieser Ära entdeckten unsere Vorfahren, dass das Garen von Nahrung über offenem Feuer viele Vorteile bot. Es verbesserte nicht nur den Geschmack, sondern trug auch dazu bei Lebensmittel leichter verdaulich zu machen und Haltbarkeit und Nährwert zu steigern.
Das Beherrschen des Feuers und die Fähigkeit, insbesondere Fleisch zu garen, hatten also ausgesprochen tiefgreifende Auswirkungen auf die menschliche Entwicklung. Statt weiterhin auf rohem Mammut herum zu kauen, gingen unsere Urahnen mit dem Braten und Grillen einen großen Schritt in Richtung komplexer Gesellschaftsstrukturen.
Denn sehr schnell ging die Bedeutung des Garens auf offenem Feuer in der Steinzeit über die reine Nahrungszubereitung hinaus. Es war ein entscheidender Schritt in der Entwicklung der menschlichen Kultur und Technologie. Nach erfolgreicher Jagd versammelte man sich um das Feuer und zelebrierte die Zubereitung und den Verzehr der Beute.
Und bis heute hat das Grillen und Garen über offenem Feuer in vielen Kulturen weltweit eine besondere Bedeutung. Viele Traditionen und soziale Aktivitäten die bis heute zelebriert werden, gehen bis auf diese so entscheidende Phase in der menschlichen Entwicklung zurück.
Denken wir in unserem kulturellen Umfeld einmal an Pfingstochse, Osterlamm oder Spanferkel: Obwohl in die christliche Kultur eingebettet ist doch die Zubereitung am Spieß über offenem Feuer ausgesprochen archaisch. Fast möchte man sich auf die Brust trommeln und einen wilden Tanz beginnen …
Überall bekannt und beliebt: Grillen geht weltweit
Und auch weltweit betrachtet finden sich viele internationale Bräuche und Feste, bei denen die Zubereitung von Nahrung auf offenem Feuer eine zentrale Rolle spielt. Im Mittelpunkt steht neben dem Grillen vielfach der gesellschaftliche Aspekt. Menschen aller Generationen kommen zusammen und feiern und speisen und schauen dem Garprozess zu: Die Nähe zum wärmenden Feuer, das Leben spendet und die Nahrung zubereitet, schafft eine einzigartige Atmosphäre.
Hier sind einige Beispiele:
- Argentinisches Asado: Das Asado ist ein traditionelles argentinisches Grillfest. Fleisch, insbesondere Rindfleisch, wird über offener Flamme gegrillt. Es ist oft eine gesellige Veranstaltung, bei der Freunde und Familie zusammenkommen, um das Grillen zu zelebrieren.
- Südafrikanisches Braai: Das Braai ist das südafrikanische Äquivalent zum Grillen. Es ist nicht nur eine Methode der Nahrungszubereitung, sondern auch eine soziale Aktivität. Fleisch, Gemüse und Würste werden über offenen Flammen gegrillt.
- Australisches Barbecue (Barbie): Das Barbecue ist in Australien eine beliebte Art der Nahrungszubereitung im Freien. Es gibt keine spezifischen Feste, aber das Barbecue ist in der australischen Kultur stark verankert, besonders bei gesellschaftlichen Anlässen.
- Indische Tandoori-Zubereitung: Tandoori ist eine indische Zubereitungsart, bei der Fleisch, Gemüse oder Brot in einem Tandoor, einem traditionellen indischen Lehmofen, gegart werden. Die offene Flamme im Tandoor verleiht den Speisen einen charakteristischen Geschmack.
- Amerikanisches Barbecue (BBQ): Barbecue hat in den USA eine reiche Tradition, besonders in Regionen wie dem Süden. Hier werden Fleisch, oft Schweinefleisch oder Rind, langsam über Holzkohle oder Holz geräuchert und mit Barbecue-Saucen glasiert.
- Neuseeländisches Hangi: Hangi ist eine traditionelle neuseeländische Maori-Methode der Erdofenzubereitung. Fleisch, Gemüse und manchmal Süßkartoffeln werden in einem Erdofen über heißen Steinen gegart.
- Japanisches Robatayaki: Robatayaki ist eine japanische Grillmethode, bei der Fleisch und Gemüse auf offenen Flammen aufgespießt und gegrillt werden. Diese Methode wird oft in Restaurants zelebriert.
Die Zubereitung von Nahrung auf offenem Feuer in vielen Kulturen und Ländern ist weltweit tief verwurzelt ist und oft mit sozialen, festlichen Anlässen und Traditionen verbunden.
Grillwürstchen: Bekannt und beliebt auf den Grills der Welt
Nun, ich wäre ja nicht Willi, wenn mich in diesem Zusammenhang nicht insbesondere das Thema „Grillwürstchen“ interessieren würde.
Deutschland dürfte heute in Sachen Vielfalt und Geschmack führend auf dem Welt-Wurst-Markt sein. Dennoch ist es wichtig zu sehen, dass auch außerhalb Europas viele Kulturen eigene Formen von Wurst oder zubereitetem Fleisch haben. In Asien, Nordafrika, dem Nahen Osten und anderen Teilen der Welt gibt es traditionelle Gerichte, bei denen Fleisch gemahlen, gewürzt und auf verschiedene Arten zubereitet wird. Die besonderen Charaktereigenschaften entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte durch die lokalen Zutaten, Gewürze und Traditionen. Und sowohl Vielfalt als auch geschmackliche Unterschiede sind ja teilweise wirklich enorm! Allein in Europa gäbe es einige Grillwürstchen zu verkosten:
- Chorizo (Spanien und Portugal)
- Merguez (Frankreich und Nordafrika)
- Salsiccia (Italien)
- Sucuk (Türkei)
- Banger (England)
- Irish Sausages (Irland)
- Grillkorv (Schweden)
- Pølse (Dänemark) und
- Grillpølse (Norwegen)
- Rostbratwurst (Deutschland).
In all diesen Regionen haben Wurstwaren eine wichtige Rolle in der kulinarischen Tradition und sind oft ein beliebter Bestandteil von Grillfesten und Mahlzeiten im Freien.
Einen kleinen Einblick in einige typisch deutsche Grillwurst-Spezialitäten findet Ihr in meinem Beitrag Grillwurst: Der vielseitige deutsche Klassiker. Es gibt eine große Vielfalt an Grillwürstchen mit unterschiedlichen Fleischsorten, Geschmacksrichtungen und regionalen Variationen. Dies hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass die Grillwurst fester Bestandteil der Grillkultur in vielen Teilen der Welt geworden ist.
Als Fans der Kebben Grillwürstchen seid ihr also in bester Gesellschaft, wenn bei jedem Grillfest auch original Kirmeswurst oder Geflügelbratwurst auf den Grill kommen.
Der soziale Faktor: Grillen ist mehr als Nahrungszubereitung
Der Start der Grillsaison läutet auch eine Zeit des geselligen Beisammenseins ein. Viele Menschen verspüren den unwiderstehlichen Drang, den Grill aus dem Winterschlaf zu erwecken und das Aroma von glühender Holzkohle oder Gas durch die Luft zu ziehen. Nun wissen wir ja auch warum: Es liegt in unseren Genen, ist urzeitliche DNA und tief verwurzelter Ritus.
Der Grill ist dabei nicht nur ein Küchengerät, sondern symbolisiert bis heute das Teilen von Mahlzeiten mit der Sippe – mit Familie und Freunden. Das charakteristische Zischen des Feuers und der verlockende Duft von gegrilltem Fleisch, Grillwürstchen, Gemüse und marinierten Köstlichkeiten bilden die Kulisse für ein fröhliches Zusammensein.
Wie schon in der Urzeit steht das Feuer dabei auch für Entspannung und Geselligkeit, für Geschichten und Geborgenheit im Schein der Flammen: Eine Tradition, die tiefe Wurzeln in unserer Kultur hat und Generationen verbindet.
Unabhängig davon, was bei euch auf den Grill kommt: Nun wisst ihr, warum der Start in die Grillsaison jedes Jahr wieder gefeiert wird. Wir können gar nicht anders! Grillen ist mehr als die Kunst des Garens auf Feuer – es ist die Kunst, das Leben zu feiern.
Eine wunderbare Grillsaison wünscht euch Willi III.
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