Mettwurst mit cremiger Beilage aus Wirsing und Kartoffeln. Ein deftiges Rezept zum einfachen Nachkochen.
27. Februar 2024. Als ich mir meine letzten Rezepte so angesehen habe, fiel gleich auf, dass eine Wurst noch fehlt: Die deftige Kebben Mettwurst. Dabei hat sie es wirklich verdient, einen tollen eigenen Menüvorschlag zu bekommen… Los geht’s:
Wirsching, Schavur oder Köhli? All dies sind regional unterschiedlich verbreitete Name für Wirsing! Wirsing oder auch Wirsingkohl als Gemüse ist sehr beliebt und fast überall bekannt. Und er gehört durch seine vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten zu meinen Lieblingszutaten in der Küche – zu euren auch? Doch bevor wir mit dem Rezept beginnen, lasst uns einmal anschauen, warum Wirsing so gesund ist und wie man ihn am besten zubereitet.
Was macht Wirsing so besonders und gesund?
Wirsing stammt ursprünglich aus Europa und dem Mittelmeerraum, wobei die genaue Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Wirsing wird vor allem wegen seiner Nährstoffdichte und seiner Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimabedingungen auf der ganzen Welt angepflanzt. Zu seinen Eigenschaften:
- Wie die meisten Kohlsorten hat Wirsing den Vorteil, dass er sich gut lagern lässt. In Zeiten, in denen es noch keine moderne Kühltechnologie gab, war die Lagerfähigkeit von Gemüse ein entscheidender Faktor. Kohl konnte lange Zeit aufbewahrt werden, was eine wichtige Nahrungsquelle im Winter darstellte. In Zeiten, in denen frisches Obst und Gemüse möglicherweise nicht leicht verfügbar waren, bot Kohl eine wichtige Vitaminquelle, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
- Kohl ist äußerst vielseitig in der Zubereitung. Er kann gekocht, gedünstet, fermentiert (wie bei Sauerkraut) oder roh in Salaten verwendet werden. Diesen Eigenschaften haben Wirsingkohl in vielen Kulturen über die Jahrhunderte als festen Teil der Winterküche etabliert.
- Er enthält zum einen sehr viele Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin K, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin D und Vitamin A. Diese Vitamine sind wichtig für eure Blutgerinnung, Immunfunktion und Sehkraft.
- Außerdem enthält Wirsing eine gute Menge an Ballaststoffen, die die Verdauungsgesundheit fördern.
- Auch an Antioxidantien wie Senfölen mangelt es Wirsinggemüse nicht. Diese helfen, euren Körper vor Viren und Bakterien zu schützen.
- Wirsing ist zudem kalorienarm, was ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für gewichtsbewusste Ernährungspläne macht. Mit gutem Gewissen geht er als Beilage zu fettreichen Wurst- und Fleischwaren und sorgt für eine ausgezeichnete Balance.
- Wirsing kann auch die Herzgesundheit fördern, denn bestimmte Inhaltsstoffe können beispielsweise den Blutdruck senken und den Cholesterinspiegel regulieren.
- Ein letzter guter Grund, viel Wirsing zu essen, sind seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Einige der in Wirsinggemüse enthaltenen Verbindungen haben entzündungshemmende Effekte und helfen so bei der Bekämpfung von Entzündungszuständen.
Mit diesen vielen guten Eigenschaften sollte Wirsing in keinem Ernährungsplan fehlen. Er ist ein historisches Superfood!
Familie Kebben isst gerne und regelmäßig Wirsingkohl in verschiedenen Varianten und Rezepten. Die Zubereitung von Wirsing ist generell nicht schwierig. Eine kleine Anleitung findet ihr im Rezept:
Rezept für 2 große oder 4 kleine schmackhafte Portionen Mettwürstchen mit Wirsing und Kartoffeln
- 4 Kebben Mettwürstchen
Wirsinggemüse:
- Kartoffeln vorwiegend festkochend, ca. 300 gr.
- 1 kleiner oder 1/2 größeren Wirsingkohl
- 2 Zwiebeln
- durchwachsener Speck, ca. 100 gr.
- 1 Knoblauchzehe
- Sahne, ca. 200 ml
- Pfeffer, Salz und Muskatnuss
Zuerst solltet ihr mit der Zubereitung der Kartoffeln für den Rahmwirsing beginnen, da diese am längsten benötigen. Dafür schält ihr eure Kartoffeln, schneidet diese in kleine mundgerechte Stücke und kocht sie in Salzwasser. Sobald sie weich sind, könnt ihr sie abgießen und auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit könnt ihr mit der Zubereitung des Wirsingkohls starten. Dieser muss ebenfalls zuerst gesäubert, dann klein geschnitten und in kochendem Salzwasser vorgegart werden. Nach ein paar Minuten könnt ihr ihn bereits wieder rausholen und in Eiswasser abschrecken.
Tipp vom Profi: Ihr solltet bei der Zubereitung von Wirsing nur darauf achten, den Wirsing nicht zu lange zu kochen, denn sonst verliert er seinen knackigen Biss und viele seiner guten Nährstoffe. Ein leichtes Dünsten oder Schmoren ist oft die beste Methode, um seine Textur und seinen Geschmack zu bewahren.
Würfelt als nächstes den Bauchspeck und den Knoblauch und schneidet die Zwiebeln in feine Streifen. Alles wird nun zusammen in einem Topf mit ein wenig Butter angebraten. Sobald die Zwiebeln leicht glasig sind, könnt ihr den Wirsing und die Kartoffeln in die Speck-Zwiebel-Knoblauch-Mischung geben und ebenfalls kurz mit anbraten. Am besten würzt ihr an dieser Stelle schon einmal mit etwas Pfeffer.
Nachdem alles leicht angebraten ist, gebt ihr die Sahne hinzu und dickt die Mischung nach Bedarf mit klassischer Mehlschwitze etwas an oder lasst es nur etwas einkochen. Am Ende solltet ihr noch einmal mit Salz, Pfeffer etwas frischer Muskatnuss abschmecken.
Die Mettwurst könnt ihr entweder in etwas Salzwasser garen oder auch in der Pfanne braten.
Passt aber bei beiden Varianten auf, keine zu hohen Temperaturen zu wählen, weil die Wurst sonst platzen kann.
Serviert die Mettwurst nun als Ganzes zusammen mit dem Rahmwirsing.
Alternativ könnt ihr die Wurst auch in Scheiben schneiden und zum Wirsinggemüse dazugeben.
Egal für welche Variante ihr euch entscheidet – ein leckerer Senf bietet die perfekte Ergänzung beim Servieren und Anrichten.
Lasst es euch schmecken und berichtet mir gerne, wie es euch geschmeckt hat!
Euer Willi Kebben III