Deftige Krakauer mit Gemüseragout und Risotto. Ein großartiges Geschmackserlebnis mit Liebe gekocht.
16. November 2023. Kebben Krakauer ist eine Krakauer – und was für eine. Lecker, würzig, saftig, yummie. Ein Gemüseragout kocht ihr aus eurem Lieblingsgemüse und ist somit immer ein Leibgericht, hoffe ich doch. Aber Risotto ist nicht gleich Risotto. Es gibt so viele Varianten und Zubereitungsmöglichkeiten, dass mir davon auch schon mal der Kopf schwirrt. Ich kenne viele Leute, die sich an ein Risotto „nicht ran trauen“. Das möchte ich ändern.
Doch zunächst wieder ein wenig Hintergrundwissen… Wo kommt Risotto überhaupt her und wie wird es traditionell zubereitet? Lasst uns zur Klärung dieser Fragen einen kurzen gemeinsamen Abstecher in das Ursprungsland des Risottos machen.
Risotto kommt aus Norditalien, insbesondere aus den Regionen Piemont, Lombardei und Venetien und leitet sich vom italienischen Wort „riso“ ab, was Reis bedeutet. Seine Ursprünge reichen bis in das Mittelalter zurück, als Reis über die Seidenstraße aus dem Nahen Osten nach Italien eingeführt wurde. Und weil der Reis in Italien so gut wuchs, haben die kulinarisch kreativen Italiener angefangen, Rezepte für ihn zu entwickeln.
Das erste Risotto-Rezept lässt sich in einem Kochbuch aus Mailand aus dem 18. Jahrhundert finden. Man kann wohl sagen, dass der Reis in Italien durch diese kreative Zubereitungsart zu einem ganz eigenen und besonderen Genuss entwickelt wurde.
Denn ein gutes Risotto ist bekannt für seine cremige Konsistenz und seinen reichen Geschmack. Die Zubereitung ist eine kleine Kunst für sich, erfordert aber vor allem Geduld, Liebe und ein gutes Rezept. Dann kann es selbst von einem Kochanfänger problemlos gemeistert werden.
Risotto Reis – eine kleine Warenkunde
Die erste Aufgabe ist die Auswahl der richtigen Reissorte. Am besten verwendet ihr Arborio-, Carnaroli- oder Vialone-Nano-Reis, weil diese einen hohen Stärkegehalt haben und Flüssigkeit sehr gut aufnehmen. Dadurch erhaltet ihr ein besonders cremiges Risotto. Aber auch gegen einen handelsüblichen „Risotto Reis“ aus dem Supermarkt-Regal ist nichts einzuwenden. Nur „normaler“ Langkorn- oder gar Wildreis eignet sich gar nicht für ein Risotto.
Weitere Zutaten wie Zwiebeln, frischer Knoblauch, Tomaten, Parmesan, Fenchel, Kürbis, Steinpilze oder Weißwein können nach Geschmack hinzugefügt. So können schier unendlich viele Variationen von Risotto kreiert werden. Dabei kommt es natürlich auch darauf an, ob das Risotto wie bei unserem Rezept eine Beilage oder ein vollwertiges Gericht sein soll. Um Kochkunst und Gaumen nicht zu überfordern, empfehle ich zum Start eine Risotto Grundvariante. Wenn Ihr die anpassen möchtet, nutzt ganz einfach Zutaten, die ihr noch zu Hause habt oder besonders mögt. Wie wäre es mit einem typischen Tomatenrisotto oder Pilzrisotto? Im Herbst schmeckt vielleicht ein Kürbisrisotto besonders gut oder im Frühling ein Spargelrisotto. Probiert es aus!
Das Rezept für vier schmackhafte Portionen Krakauer mit Risotto:
- 4 Kebben Schinken-Krakauer
Gemüseragout:
- 3 Tomaten
- 500g Champignons (vorzugsweise braune)
- 2 Zwiebeln
- ½ Zucchini
- Butterschmalz oder Öl zum Anbraten
- Knoblauch, Salz, Pfeffer, 1 EL Paprikapulver (geräuchert), 3 EL Senf
- 200 g Sahne
Risotto:
- 100 g Risotto-Reis
- ½ Zwiebel
- etwa 450 ml Gemüsebrühe
- etwas Butter und Salz
Zuerst solltet ihr mit der Vorbereitung des Gemüses beginnen, weil dies am längsten dauert. Wascht bzw. putzt alle eure Zutaten und schneidet sie anschließend klein:
- Champignons nur putzen und nicht unter fließend Wasser halten. Sie nehmen sonst viel Wasser auf und werden wässrig. Dann am besten blättrig schneiden.
- Die Zwiebeln schälen und grob hacken.
- Tomaten abbrausen, trocken tupfen und ebenfalls grob hacken.
- Zucchini abbrausen, trocken tupfen und in Scheiben schneiden.
Knoblauch schälen und fein würfeln.
Als Nächstes bratet ihr das Gemüse nach und nach in ÖL oder Butterschmalz einzeln an. Achtet dabei darauf, dass die Pfanne groß und heiß genug ist – denn wir wollen saftige Gemüsestücke mit Röstaromen. Das Gemüse soll anbraten und nicht dünsten!
- Zunächst werden Champignons und Zwiebeln angebraten. Dann können die Tomaten dazu.
- Zucchini und Knoblauch sollten separat angeröstet werden.
- In einem Topf werden Sahne, Paprika, Senf, Salz und Pfeffer zum Kochen gebracht. Dann das Gemüse dazu geben und alles leicht einkochen lassen.
Ein gutes Timing ist hier wichtig, damit wir keinen Gemüsebrei bekommen …
In der Zwischenzeit könnt ihr das Risotto eurer Wahl zubereiten. Für mein einfaches Grundrezept würfelt ihr ebenfalls wieder eine Zwiebel und dünstet diese in Butter an, bis sie glasig geworden ist. Dann gebt ihr den Risotto-Reis hinzu und dünstet diesen ebenfalls, bis er eine glasige Farbe bekommen hat. Jetzt gebt ihr nach und nach die Gemüsebrühe hinzu und lasst den Reis darin quellen. Vergesst nicht, ihn dabei häufig umzurühren, damit er schön cremig wird. Nach etwa 30 – 40 Minuten sollte euer Risotto al dente sein. Wer den Reis weicher mag, verlängert die Garzeit.
Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn das Risotto nicht mehr „al dente“ ist. Also lieber dem Reis etwas mehr Zeit geben und das Gemüse perfekt garen.
Dafür müsst ihr nur wenige Minuten einplanen, da wir unsere Schinken-Krakauer in mundgerechten Scheiben in einer Pfanne knusprig anbraten. Dies hat den Vorteil, dass jedes einzelne Stück kross und knusprig ist.
Wie du Krakauer und andere Bratwurst am besten anbrätst, kannst du in meinem Blog „Bratwurst richtig braten: Welche Pfanne und welches Bratfett?“ lesen.
Mein Fazit: Das Zusammenspiel von herzhafter Kebben Krakauer, „schlonzigem“ Risotto und saftigem Gemüse wird euch umhauen!
Jetzt heißt es: Servieren! Gib das Risotto in einen tiefen Teller, richte darauf das Gemüseragout an und verteile die knusprigen Krakauerscheiben on top. Fertig!
Lasst es euch schmecken und berichtet mir gerne auf Facebook, welche Risotto-Variationen ihr zur Krakauer ausprobiert habt!
Euer Willi Kebben III.