Welche Wurst für Currywurst? Regionale Varianten im Vergleich
Bratwurst oder Brühwurst: Reine Geschmacksfrage?
3. Juli 2023 – Als Rheinländer mit direkter Nähe zum Ruhrpott ist es für mich natürlich gar keine Frage: Die beste Wurst für Currywurst ist natürlich eine gute Rostbratwurst! Schön kross gegrillt und mit einer feinen, eher süßlichen Soße … einfach gut.
Dabei ist mir schon klar, dass Kollegen aus Berlin, Hamburg oder München das ganz anders sehen. Darum schaue ich heute einmal über den eigenen Tellerrand und befasse mich mit den regionalen Unterschieden des deutschen Imbiss-Klassikers.
Beginnen wir mit den Ursprüngen…
Wer hat die Currywurst erfunden?
Schon hier herrscht Uneinigkeit. Die Erfindung der Currywurst wird oft mit Herta Heuwer in Verbindung gebracht, einer Imbissbuden-Besitzerin aus Berlin. Im Jahr 1949 soll sie auf die Idee gekommen sein, gebratene Würstchen mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver, Worcestershire-Sauce und anderen Gewürzen zu servieren. Die Idee kam ihr angeblich, als sie Tomatenmark und Gewürze von britischen Soldaten geschenkt bekam und damit experimentierte.
Es gibt jedoch auch andere Geschichten und Ansprüche auf die Erfindung der Currywurst, die sich auf andere Personen und Orte beziehen. Trotzdem wird die Version von Herta Heuwer als die bekannteste und am meisten akzeptierte angesehen.
Nun ist die Grundzutat für Berliner Currywurst eine grobe Brühwurst. Ist die Frage „Welche Wurst für Currywurst“ damit schon beantwortet? Ich denke nein. Denn es gibt mindestens eine ebenbürtige Konkurrentin: Die Rostbratwurst für Currywurst.
Wie sieht nun die Verbreitung der Wurst für Currywurst in Deutschland aus? Wir vergleichen …
Welche Region ist typisch für welche Currywurst?
„Berliner Currywurst“ mit Brühwurst: Currywurst aus Brühwurst hat also recht unstrittig ihren Ursprung in Berlin. Auch beliebt ist die Brühwurst als Currywurst z.B. in Hamburg und Teilen Norddeutschlands und oftmals auch im Süden der Republik. Verwandte und Freunde aus Baden-Württemberg beklagen sich gerne bei mir: Willi, hier gibt es nirgendwo eine vernünftige Currywurst!
„Ruhrpott Currywurst“ mit Rostbratwurst: Die Ruhrpott Currywurst ist eigentlich immer eine Rostbratwurst – aus Schwein oder Geflügel, manchmal auch aus Kalb oder Rind.
Diese zweite „Urform“ der Currywurst unterscheidet sich damit kaum von der Rheinischen Variante und ist in NRW, sowie in Niedersachsen, Thüringen und Hessen und vielen anderen Regionen Deutschland durchaus verbreitet.
Fastfoodketten, Imbissbuden und die Currywurst
Zwar haben sich Burger, Döner, Pizza und Sandwiches im überregionalen Fastfood Markt durchgesetzt, doch es gibt auch Ketten, die sich der Wurst verschrieben haben. Schauen wir hier einmal nach, welche Wurst hier für die Currywurst zum Einsatz kommt. Ein paar Beispiele:
Kochlöffel: Mit über 80 Restaurants in ganz Deutschland gehört die Kochlöffel Kette zu den großen Anbietern. In der Zutatenlisten der Currywurst finden wir „rote Wurst“ und „weiße Wurst“. Es gibt hier also offensichtlich Currywurst mit Brühwurst (rot) und Bratwurst (weiß). Man stellt sich also auf die regionalen Vorlieben der Currywurst-Freunde ein.
Wurstteufel: Aus dem Herzen von NRW macht sich der Bratwurstspezialist auf und ist bereits in drei weiteren Bundesländern aktiv. Natürlich kommt hier eine gute Rostbratwurst zum Einsatz und gegrillt wird auf dem Lavasteingrill.
Best Worscht in Town: Von Frankfurt bis München wächst „Best Worscht in Town“ mit selbst hergestellten Rostbratwürsten in den Varianten Schwein und Rind und erhebt die Wurst im Rhein-Main-Gebiet mit Geschmack und viel Humor zum Kult.
Die inhabergeführte Bude um die Ecke: Wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Während die Currywurst mancherorts ein Kult-Gericht ist, fristet der leckere Snack in so mancher „Pommesbude“ ein klägliches Dasein. Großmarkt-Würste zu 50 Cent das Stück im Einkaufspreis schrumpeln stundenlang auf dem Rost vor sich hin und werden vor dem Servieren durch den Schredder gejagt und mit erhitztem Ketchup aus dem Eimer übergossen. Fritten und Mayo drauf. Fertig. Satt.
Last but not least: Kebben Imbisswagen und Foodtruck: Wollen wir uns selber nicht vergessen. In unserer Region sind wird bekannt für unsere hervorragenden Bratwurst-Spezialitäten. Auf Kirmes, Volksfest oder im buchbaren Foodtruck gibt es die Currywurst ganz klar von der Rostbratwurst. Erhältlich in den Varianten vom Schwein, Kalb oder als Geflügel-Currywurst. Auch unsere Krakauer wird gerne als Currywurst bestellt.
Getreu unserem Kebben-Familien-Motto „Satt machen genügt uns nicht“, möchte ich daher eine Lanze brechen für das „gute Produkt“. Die Wurst vom Metzgermeister oder in bester Metzgerqualität bietet neben hochwertigen Zutaten in der Regel einen besseren Eigengeschmack als die Billigvariante. Sie schmeckt auch pur gut – ohne sie in Soße zu ertränken. Und im Idealfall bilden Wurst und Soße eine Einheit, die uns geschmacklich verwöhnt.
Welche Wurst für Currywurst? Mein Fazit
Ob Brühwurst oder Rostbratwurst für die Currywurst verwendet wird, spielt meiner Meinung nach nicht die Hauptrolle. Ich bleibe bei meiner persönlichen Vorliebe für Rostbratwurst – aber die beste Wurst für Currywurst ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Wichtiger sind gute Zutaten, eine sorgfältige Zubereitung und eine leckere Soße, die gut mit der Wurst harmoniert.
Am besten ihr probiert verschiedene Arten von Würsten aus und schaut selber, welche am besten zu eurem Geschmack und eurer liebsten Currysoße passt.
Dank Internet, Online Shopping und Versand in speziellen Kühlpacks ist es ja auch überhaupt kein Problem mehr, sich überregionale Zutaten nach Hause liefern zu lassen. Jeden Rostbratwurst-Fan, der in einer Brühwurst-Region lebt, laden wir herzlich ein, unseren Online-Shop zu besuchen und sich mit unseren leckeren Produkten einzudecken. Denn eine gute Currywurst geht immer!
Guten Appetit, ich geh‘ jetzt mal grillen.
Euer Willi Kebben III.